Maria E.
Maria E. (1890-1940)
Maria E. kommt 1923 das erste Mal in die Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster. Wie ihr Bruder in einem Brief schildert, leidet Maria an einer fortschreitenden Erkrankung, die sie taub und blind werden lasse: »Die allmählich sich steigende Taubheit wurde von meiner Schwester sehr schmerzlich empfunden. […] Ich war so ziemlich ihr einziger Vertrauter. Sie isolierte sich allmä[h]lich im[m]er mehr, zog sich auf ihr Zim[m]er zurück.«.
Maria E. wird 1924 entlassen, doch 1927 wieder aufgenommen. Im Sprechen und Hören stark eingeschränkt lebt sie in der Anstalt sehr isoliert. Oft hört sie Stimmen. Die meiste Zeit verbringt sie mit Handarbeiten und schreibt viele Zettel und Briefe. Mit den anderen Kranken hat sie laut Krankengeschichte kaum Kontakt. Bei der Evakuierung der Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster wird Maria E. im September 1939 nach Kaufbeuren gebracht.
Am 8. November 1940 wird Maria E. von Kaufbeuren in die Tötungsanstalt Grafeneck transportiert und dort ermordet.