Hedwig K.

Hedwig K. (1908-1941)

Hedwig K. kommt 1934 nach Klingenmünster. In einem Brief schildert K.s Mutter das Leben ihrer Tochter in folgenden Worten: »Sie [hatte] […] eine unglückliche Liebe, wo sie noch heute krankt daran, dann kam Ihrer Schwester Tod, die Trauer u. wie die Trauer vorüber war, ging sie nicht mehr unter Menschen. Als dann am August wieder in der Familie ein Todesfall kam, brach Sie zusammen.«

In der Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster leidet Hedwig K. immer wieder unter Sinnestäuschungen und wird manchmal gewalttätig. Als schizophren diagnostiziert wird sie im September 1934 im Krankenhaus Landau zwangssterilisiert und danach entlassen. Wenige Monate später wird sie wieder in die Anstalt aufgenommen.

Durch die Evakuierung der Heil- und Pfleganstalt Klingenmünster gelangt sie 1939 nach Werneck. Von dort wird sie im Rahmen der T4-Patientenmorde am 5. Oktober 1940 nach Arnsdorf in Sachsen gebracht – eine Zwischenstation zur Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein. Dort sehen sie ihre Eltern zum letzten Mal und sind schockiert: »Als ich meiner Tochter Kleider nachsehen wollte, […] sagte mir die Schwester, daß überhaupt keine Kleider da wären u. daß Hedwig immer im Bett ist, weil sie nichts hat. Das war schrecklich, daß mein Kind zudem sie so weit fortgekommen, auch noch nicht mal ihre Kleider hat.«

Kurze Zeit später erhalten sie die Nachricht vom Tod ihrer Tochter. Die Eltern senden der Klingenmünsterer Direktion die Todesanzeige und danken den Mitarbeitern für ihre Hilfe. Zwischen den Zeilen des Briefes zeigen sich aber auch Kritik und eine gewisse Kenntnis der Vorgänge. Am 20. Januar 1941 erhalten die Eltern die persönlichen Sachen der Hedwig K. zurück. Hedwig K. wurde in Pirna-Sonnenstein ermordet.

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