Eugen H.

Eugen H. (1895 - 1967)

Eugen H. ist ein Student, der 1921 das erste Mal nach Klingenmünster kommt. Er lebt mit Unterbrechungen rund zehn Jahre in der Anstalt. Im Lauf der Zeit macht er sich unentbehrlich und kann sich frei bewegen. Er arbeitet im Büro des Direktors und unterrichtet die Ärztekinder in Gymnasialfächern.

Erst 1932 gelingt es dem Klingenmünsterer Direktor Josef Klüber, Eugen H. Arbeit als Sekretär zu verschaffen. H. wird entlassen und führt wieder ein geregeltes Leben. 1934 schreibt er an Klüber, dass er gerne heiraten
möchte. Klüber zeigt ihn umgehend zur Sterilisation an.

Im Gerichtsverfahren protestiert H. gegen die Stigmatisierung durch den Eingriff. Von ihm vorgelegte Dokumente sollen beweisen, dass er lange nur aufgrund seiner wirtschaftlichen Lage in der Anstalt war. Mit Hinweis auf seinen »Sippenstolz« wehrt er sich dagegen, dass sein Leben »einzig und allein unter psychiatrischen Gesichtspunkten zu verstehen ist.«

Aller Protest ist vergeblich. Am 27. Juli 1937 wird Eugen H. im Städtischen Stiftungskrankenhaus Speyer zwangssterilisiert.

Eine Wanderausstellung des

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