Heinrich K.

Heinrich K. (1895-1940)

Heinrich K. wird 1911 mit 16 Jahren das erste Mal als »gemeingefährlich« in die Heil- und  Pflegeanstalt Klingenmünster eingewiesen. Nach vier Jahren Aufenthalt kehrt er 1915 von einem Ausgang nicht zurück.

1916 kommt K. wegen Unterschlagung in  Untersuchungshaft und von dort in eine städtische »Irrenanstalt«. Als er dort befragt wird, warum er in Klingenmünster war, antwortet er laut Protokoll: »Weil ich es an den Nerven gehabt habe […]. Ich hatte nichts verbroche[n], ich bin hingekommen, weil ich nichts gearbeitet habe.« Als er wieder als »gemeingefährlich« in die Heil- und Pflegeanstalt Homburg eingewiesen werden soll, legt er Beschwerde ein – ohne Erfolg. Nach einer erneuten Einweisung in die Anstalt Homburg wird er von dort 1917 wegen Platzmangels nach Klingenmünster geschickt. Dort stellt der Direktor fest, dass Heinrich K. nicht »geisteskrank« sei.  Im selben Jahr wird K. entlassen.

1936 kommt Heinrich K. ein letztes Mal nach Klingenmünster. Er erkennt Stationspfleger von früher wieder. Drei Jahre später wird er als »gemütlich völlig erloschen« beschrieben. Als man ihn im Januar 1940 nach seinem Alter befragt, antwortet er laut Krankenbericht: »Er sei nicht geboren. Wie er auf die Welt gekommen sei, wisse er nicht. Er sei mindestens 8000 Jahre alt.« Kurz darauf wird K. in die Anstalt Groß-schweidnitz/Sachsen gebracht und wenig später in der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein bei Dresden mit Gas ermordet.

Eine Wanderausstellung des

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