Station 7

Die Tötungsanstalten

Im Laufe der »Aktion T4« richtete die »Reichsarbeitsgemeinschaft Heil- und Pflegeanstalten« sechs Tötungsanstalten ein. Das Personal für die Tötungsaktion wurde aus Pflegepersonal und Ärzten rekrutiert. Niemand wurde gezwungen, beim Patientenmord mitzumachen. Doch die Wenigsten weigerten sich.

Die meisten pfälzischen Patienten wurden in Grafeneck, Pirna-Sonnenstein und Hartheim ermordet. Der Ablauf war dabei immer gleich: Die Patienten wurden mit Bussen in die Tötungsanstalten gebracht. Das dortige Pflegepersonal nahm sie in Empfang. Die Patienten mussten sich ausziehen und wurden vermessen, gewogen und fotografiert. Die Identität der Opfer wurde überprüft und auffällige Kennzeichen wurden durch Ärzte festgehalten. Patienten mit Goldzähnen markierte das T4 - Personal. Danach führte es die Menschen in die als Duschraum getarnte Gaskammer. Ein Arzt ließ Kohlenmonoxid einströmen. Das Gas lieferte die IG Farben in Ludwigshafen.

Wenn sich in der Gaskammer kein Mensch mehr bewegte, wurde der Raum geöffnet. Die Leichen räumten »Brenner« aus dem Raum und verbrannten sie in großen Öfen. Den vorher markierten Opfern wurden die Goldzähne herausgebrochen. Von den Ärzten vorgemerkte »interessante« Patienten wurden seziert.

Die Tötungsanstalten hatten eigene Standesämter, die anhand der erfolgten »Untersuchung« gefälschte Todesurkunden ausstellten. Die Angehörigen erhielten »Trostbriefe«. Sie konnten Urnen anfordern, welche die T4-Mitarbeiter mit etwas Asche aus den Öfen füllte.

Lage der T4-Gasmordanstalten

Trostbrief aus der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein, 1940

Mit solchen schematischen Schreiben informieren die Tötungsanstalten Angehörige über den Tod von Patienten und Heimbewohnern. Die Mitarbeiter fälschten Ursache, Datum und oft auch den Ort des Todes zur Verschleierung. (© Landesarchiv Hessen, Abteilung 2, HHStAW 631 a, Nr. 531. Die erfolgten Schwärzungen im Originaldokument sind auf die schutzwürdigen Persönlichkeitsrechte Dritter zurückzuführen.)

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