Station 3

Josef Klüber (links) auf der Anstalts-Kirchweihe, Klingenmünster 1932 (© Bildarchiv Pfalzklinikum)

Marsch der SA durch das Dorf Klingenmünster, Erntedankfest 1933 (© Zentralarchiv der Evangelischen Landeskirche der Pfalz, Abt. 154, Nr. 1193)

Verpflichtung der Anstaltsbediensteten auf den »deutschen Gruß«, mit Unterschriften der Mitarbeiter auf der Rückseite, 1933 (© Altregistratur des Pfalzklinikums Klingenmünster)

Weitere Stationen

Nationalsozialismus in der Anstalt

Viele Mitarbeiter der Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster waren schon vor 1933 Mitglied der NSDAP. Die meisten Ärzte traten nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten ebenfalls der Partei bei. Sämtliche Beschäftigten wurden ab 1933 zum Hitlergruß verpflichtet.

Fahnenhissen und die Teilnahme an Parteiveranstaltungen wurden Teil des Klinikalltags. Direktor Josef Klüber war wegen seines Führungsstils schon länger beim Anstaltspersonal unbeliebt gewesen. Zur NSDAP hatte er ein distanziertes Verhältnis. Die Entlassung einer Pflegerin wegen einer Krankenmisshandlung führte schließlich zur Eskalation: NS-treue Mitarbeiter und Dorfbewohner stürmten am 8. Juni 1935 das Direktorenwohnhaus und schlugen Josef Klüber krankenhausreif.

Er ließ sich bald darauf pensionieren und starb 1936. Einzelne Anführer des Überfalls erhielten zwar milde Strafen, wurden aber bald amnestiert. Nachfolger von Josef Klüber wurde im Mai 1936 der bei den Mitarbeitern beliebte stellvertretende Direktor Gottfried Edenhofer (1878-1948).

"Einer, der sich nicht umstellen konnte" – Bericht über die Gerichtsverhandlung gegen die Anführer des Überfalls auf Josef Klüber, 1935 (© Altregistratur des Pfalzklinikums Klingenmünster)

Eine Wanderausstellung des Pfalzklinikum

Wir gehören zum Bezirksverband Pfalz