Station 5

Schema zur zentral organisierten Ermordung von Menschen mit psychischen Erkrankungen und geistigen Beeinträchtigungen durch die T4. (© Landeswohlfahrtsverband Hessen (Hg.): Euthanasie in Hadamar, Kassel 1991)

Busse der »Gemeinnützigen Krankentransportgesellschaft«, einer der Tarnorganisationen der T4, Stetten, 1940. Mit Bussen der Reichspost organisierte sie Deportation von Patienten und Heimbewohnern in Tötungsanstalten. (© Historisches Archiv Diakonie Stetten/HADS 3675-05)

Für Berta Melitta E. (1898-1943) in der Evakuierungsanstalt Mainkofen ausgefüllter T4-Meldebogen. Die pfälzische Patientin wurde 1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster zurückverlegt und starb dort 1943 an »Herz- und Kreislaufschwäche«. (© Landesarchiv Speyer)

Die "Euthanasie"-Aktion T4

Seit 1935 wurde in der NS-Führungsebene Pläne diskutiert, »unheilbar« Kranke und Menschen mit Behinderungen zu töten. 1939 willigte Adolf Hitler in die Tötung eines Kindes mit Behinderungen auf
Wunsch der Eltern ein. Er erteilte seinem Begleitarzt Karl Brandt und Reichsleiter Philipp Bouhler mündlich den Auftrag, den Patientenmord vorzubereiten.

Im Oktober 1939 bestätigte Hitler seine Ermächtigung, »unheilbar« Kranken den »Gnadentod« zu gewähren, schriftlich. Mit diesem formlosen Schreiben sollte der Patientenmord legitimiert werden. Zu seiner Durchführung wurden vier Tarnorganisationen geschaffen. Die Aktion erhielt nach der Büroadresse der Organisatoren in der Berliner Tiergartenstraße 4 den Namen T4. Ab Oktober 1939 versandte das Reichsinnenministerium Meldebögen an Heime und Anstalten zur Erfassung von Patienten und Bewohnern.

Ärztliche Gutachter der Berliner T4-Zentrale entschieden anhand dieser Formulare über Leben und Tod dieser Menschen. Im August 1941 wurde der zentral organisierte Massenmord aufgrund öffentlicher
Proteste gestoppt. Bis dahin fielen ihm über 70.000 Männer, Frauen und Kinder zum Opfer.

Weitere Stationen

Eine Wanderausstellung des Pfalzklinikum

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