Aktuelles

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DAK-Gesundheitsreport 2016

Mehr Erkältungen und Rückenleiden in Landau und den Kreisen Südliche Weinstraße sowie Germersheim

Der DAK Gesundheitsreport 2016 lieferte Zahlen zum Krankenstand für Landau und die Kreise Südliche Weinstraße und Germersheim.

Gemeinsame Pressemitteilung der DAK und des Pfalzklinikums

Krankenstand in der Region auf Landesniveau – Sonderanalyse zeigt Unterschiede zwischen Männern und Frauen

Landau. Der Krankenstand in der Stadt Landau und in den Landkreisen Südliche Weinstraße und Germersheim ist 2015 gestiegen. Die Ausfalltage aufgrund von Erkrankungen nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte zu. Mit 4,4 Prozent gab es in der Region den gleichen Krankenstand wie im Landesdurchschnitt (4,4 Prozent). Laut DAK-Gesundheitsreport waren damit an jedem Tag des Jahres von 1.000 Arbeitnehmern 44 krankgeschrieben. Der höchste Krankenstand in Rheinland-Pfalz wurde mit 5,2 Prozent in Pirmasens und im Landkreis Südwestpfalz verzeichnet. Der niedrigste Krankenstand wurde mit 3,8 Prozent in Neustadt an der Weinstraße gemessen. 

Die aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit für die Stadt Landau und die Kreise Südliche Weinstraße und Germersheim zeigt die wichtigsten Veränderungen bei der Zahl und Dauer der Krankschreibungen. Die meisten Ausfalltage erfolgten aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen. Diese Diagnose war Ursache für jeden fünften Fehltag. Psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angstzustände belegten mit 18,3 Prozent den zweiten Platz. Die Fehltage bei dieser Diagnose stiegen zum Vorjahr um acht Prozent an.
„Diese steigende Tendenz beobachten wir seit einigen Jahren. Hierzu tragen einerseits Öffentlichkeitskampagnen zum Thema seelische Erkrankungen und die damit einhergehende Entstigmatisierung, andererseits ein vermehrtes Bewusstsein für die Symptome seelischer Erkrankungen in der Ärzteschaft bei “, erörtert Dr. Sylvia Claus, Chefärztin Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Klingenmünster und stv. Ärztliche Direktorin des Pfalzklinikums. „Inwieweit veränderte Arbeitsbedingungen mit größerem Zeitdruck und Arbeitsverdichtung als mitverursachend anzusehen sind, bleibt an anderer Stelle zu klären.“
 Atemwegserkrankungen wie Erkältungen und Bronchitis belegten mit 15,2 Prozent den dritten Platz. Aufgrund einer Erkältungswelle stiegen die Ausfalltage um rund 18 Prozent zum Vorjahr. Nur aufgrund von Verletzungen wie beispielsweise Arbeitsunfälle waren weniger Menschen arbeitsunfähig.

„Wir informieren regelmäßig über den Krankenstand in unserer Region“, sagt Ernst Dissinger von der DAK-Gesundheit in Landau. „Unternehmen können aus der Analyse wichtige Impulse für ihr betriebliches Gesundheitsmanagement gewinnen.“ 
Pfalzklinikum-Geschäftsführer Paul Bomke weiß: „Betriebliches Gesundheitsmanagement ist ein entscheidender Faktor für die Attraktivität des Arbeitgebers – aber es muss nachhaltig und beteiligungsorientiert organisiert werden, sonst hat es keine Wirkung!“ Silke Mathes, Gleichstellungsbeauftragte und Koordinatorin des betrieblichen Gesundheitsmanagement des Pfalzklinikums ergänzt: „Im betrieblichen Gesundheitsmanagement geht es nicht nur darum, gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen zu schaffen und zu erhalten. Auch Angebote und Maßnahmen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern, sind relevant. Es ist Aufgabe der Betriebe und Unternehmen, ein Klima zu schaffen, in dem auch Väter mit gutem Gewissen zu Hause bleiben können, um ihre kranken Kinder zu versorgen. Betriebliche Konzepte, die den Beschäftigen unabhängig von Geschlecht und Familienphase niederschwellige Angebote zur Verfügung zu stellen, sind zusätzlich notwendig. Diese greifen beispielsweise, wenn die Betreuung für Kinder oder pflegebedürftige Angehörige krankheitsbedingt ausfällt.“

Darüber hinaus ermögliche die DAK-Gesundheit als erste Kasse Deutschlands eine Beratung per Videochat. Bei dem neuen Online-Angebot nehmen Ärzte aller Fachrichtungen teil. Versicherte könnten ihre Fragen so schnell und unkompliziert vis-à-vis von zu Hause aus klären.

Männer in Region haben drei Prozent mehr Fehltage als Frauen
Die DAK-Gesundheit untersucht in ihrem diesjährigen Gesundheitsreport schwerpunktmäßig den Unterschied von Frauen und Männern in den Krankheitsprofilen und im Umgang mit Krankschreibungen. Für die Studie wertete das IGES Institut die Fehlzeiten aller erwerbstätigen Mitglieder der DAK-Gesundheit in Rheinland-Pfalz und in Landau sowie in den Kreisen Südliche Weinstraße und Germersheim aus. Es wurden zudem bundesweit mehr als 5.000 Beschäftigte im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt. Ein Fazit: Frauen in Rheinland-Pfalz fehlen häufiger im Job als Männer. Ihr Krankenstand lag im vergangenen Jahr vier Prozent höher. In Landau und der Region zeigt sich ein anderes Bild. Hier lagen die Männer vor den Frauen. Der Unterschied betrug drei Prozent. Die Studie zeigt auch, dass Männer und Frauen von ganz unterschiedlichen Krankheiten betroffen sind.

Krankheitsunterschiede von Frauen und Männern
In der Region leiden Männer häufiger (plus 133 Prozent) an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei psychischen Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen haben Frauen in der Region um 21 Prozent mehr Ausfalltage.
Dr. Sylvia Claus meint hierzu: “Insgesamt sind seelische Erkrankungen bei Frauen häufiger als bei Männern, wenn man beispielsweise von den Suchterkrankungen absieht, wovon Männer häufiger betroffen sind. Aber auch das Hilfesuchen, d.h. die Bereitschaft ärztlich-therapeutische Hilfen in Anspruch zu nehmen, ist bei Frauen deutlich mehr verbreitet.“

Bei den Krebsleiden zeigt sich ein gegenläufiger Trend zum Land. In der Stadt Landau und in den Kreisen Südliche Weinstraße und Germersheim haben die Männer um 12 Prozent höhere Ausfalltage als Frauen. In Rheinland-Pfalz liegen die Frauen um 63 Prozent über dem starken Geschlecht, was normalerweise durch das vergleichsweise frühe Auftreten von Brustkrebs bedingt ist. „Grundsätzlich ist das Krebsrisiko bei Männern und Frauen gleich“, sagt Dissinger. „Daher werden wir die Ergebnisse gemeinsam mit unseren Experten und Partnern auswerten und die Entwicklung des Krankenstandes in der Region langfristig beobachten.“


Frauen neigen zu Präsentismus
Obwohl Frauen in Rheinland-Pfalz den höheren Krankenstand haben, schleppen sie sich sogar noch häufiger als Männer krank zur Arbeit. Experten sprechen vom sogenannten Präsentismus: 80 Prozent der Frauen in Rheinland-Pfalz waren 2015 mindestens einmal krank bei der Arbeit, bei den Männern waren es 66 Prozent. Als Hauptgrund wurde von Frauen genannt, dass sie Kollegen nicht hängen lassen wollten.

Wenn ihre Kinder krank sind, melden sich hingegen viele Frauen selbst krank. Fast jede fünfte Frau in Rheinland-Pfalz sagte in der Befragung, dass sie manchmal so vorgehen müsse, weil sie sich nicht anders zu helfen wisse. Bei den befragten Männern sagen das nur 16,4 Prozent. Demnach tragen Frauen noch immer einen größeren Anteil an der Betreuung kranker Kinder als Männer.

Die DAK-Gesundheit ist eine der größten Krankenkassen Deutschlands. Sie hat rund 350.000 Versicherte in Rheinland-Pfalz, davon rund 31.000 in der Stadt Landau und den Landkreisen Südliche Weinstraße und Germersheim.    

Texte und Fotos können Sie unter www.dak.de/presse herunterladen.

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