Station 8

Zwangsarbeiter und Sicherungsverwahrte

Mit der Verschärfung der Kriegslage im Deutschen Reich drängten Behörden und Verantwortliche auf Länder- und Reichsebene auf die Entfernung bestimmter Patientengruppen aus den psychiatrischen
Kliniken.

Bis 1943 wurden pflegebedürftige Zwangsarbeiter aus Osteuropa zurück in ihre Heimatländer geschickt. Ab 1943 sollten »ungeheilte« Zwangsarbeiter mit psychischen Problemen in »Sammelstellen« untergebracht werden. Von dort aus kamen sie in die Tötungsanstalten Hadamar und Hartheim. Auch in der Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster befanden sich Zwangsarbeiter, die aus der ganzen Pfalz zur Behandlung eingewiesen wurden. Von 1943 bis 1944 deportierten die T4-Busse mindestens 28 von ihnen nach Hadamar, 23 wurden dort mit überdosierten Medikamenten ermordet. So sollte in Klingenmünster Platz für weitere »Ostarbeiter« mit psychischen Erkrankungen geschaffen werden.

Ab September 1943 sollten auch sicherungsverwahrte Patienten auf Anweisung des Bayerischen Innenministeriums aus den psychiatrischen Anstalten entfernt werden. Damit sollten Betten für körperlich Kranke aus bombengefährdeten Städten frei werden. In drei Transporten von Juni bis Oktober 1944 deportierte die Gestapo insgesamt 40 Männer und fünf Frauen aus Klingenmünster in die Konzentrationslager Mauthausen, Dachau und Ravensbrück. Sie mussten vor allem Patienten aus Ludwigshafen Platz machen, die wegen des Bombenkrieges in Klingenmünster untergebracht werden sollten. Mindestens 18 der deportierten sicherungsverwahrten Männer und Frauen überlebten den Krieg nicht.

Eine Wanderausstellung des

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