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Tagungsband zum Thema „regional vernetzter Krankenmord“ erschienen

Buch zu einer Schutzgebühr von 20 Euro im Pfalzklinikum erhältlich

Die Erforschung der nationalsozialistischen „Euthanasie“ und die Zwangssterilisation standen im November 2016 im Mittelpunkt einer großen überregionalen Tagung am Pfalzklinikum. Über 100 Interessierte, Experten und Angehörige waren damals aus dem gesamten Bundesgebiet, aus Frankreich und Luxemburg angereist, um an der Veranstaltung teilzunehmen. Veranstalter war der bundesweite Arbeitskreis zur Erforschung der nationalsozialistischen „Euthanasie“ und Zwangssterilisation. Jetzt sind die damaligen Tagungsbeiträge als Buch im Psychiatrie-Verlag erschienen. Es trägt den Titel: „Der regional vernetzte Krankenmord; Die Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster/Pfalz in Verbindung mit Baden, Bayern, Elsass und Lothringen“. Alle Interessierten können den Tagungsband zu einer Schutzgebühr von 20 Euro erwerben. Erhältlich ist der Tagungsband im Pfalzklinikum über das Sekretariat für Gedenkarbeit bei Zoe Beck (Tel. 06349 900-1062; E-Mail: zoe.beckpfalzklinikum.de), in der Ausstellung „NS-Psychiatrie in der Pfalz“ im Dokumentationszentrum und im Kiosk des BKV-Zentrums.

Bei der Tagung, die vom 11. bis 13. November 2016 stattfand, wurde nicht nur die damalige Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster thematisiert, sondern es ging auch um andere psychiatrische Institutionen im Elsass, in Baden und der Pfalz, sowie deren Vernetzung untereinander. Die Verlegungswege der Opfer verbanden die damalige bayerische Pfalz mit dem restlichen Bayern, mit Baden und mit Elsass-Lothringen, sowie dem hessischen Hadamar. Ziel der Veranstaltung und des Tagungsbandes ist es, die Patientenmorde in der Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster in den regionalen Kontext einzuordnen.

Insgesamt enthält das Buch 16 Vorträge zu unterschiedlichen Themen im Kontext des regionalvernetzten Krankenmordes. Darin wird deutlich, wie grausam die Maßnahmen im Umgang mit psychisch kranken, beeinträchtigen oder als „lebensunwert“ beurteilten Menschen in der NS-Zeit waren und inwieweit die Zusammenarbeit von Mitwissern und Tätern eine Rolle spielte. Unter anderem fasst das Buch Beiträge zu Zwangssterilisationen und dem Schicksal jüdischer Patientinnen und Patienten in der Pfalz und Nachforschungen zu Patienten, die ins Elsass verlegt wurden zusammen. Auch Angehörige kamen bei der Tagung zu Wort und sprachen über die Schicksale ihrer Verwandten. Herausgeber sind Professorin Dr. Maike Rotzoll (Heidelberg), Dr. Georg Lilienthal (Korbach), Dr. Christof Beyer (Heidelberg), Andreas Dietz (Klingenmünster) und Dr. Michael Brünger (Klingenmünster).

Rotzoll, Maike; Lilienthal, Georg; Beyer, Christof; Dietz, Andreas; Brünger, Michael (Herausgeber): „Der regional vernetzte Krankenmord; Die Heil- und Pflegeanstalt Klingemmünster/Pfalz in Verbindung mit Baden, Bayern, Elsass und Lothringen“; Psychiatrie-Verlag; 220 Seiten; ISBN 978-3-88414-693-4

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