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Pressemitteilung

»Erinnern-Gedenken-Mahnen«

Gedenkstunde, Ausstellungen und Veranstaltungen in der Heiliggeistkirche in Speyer

Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus

Speyer (is). Aus Anlass des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus wird in Speyer mit einer Veranstaltungsreihe vom 28. Januar bis 6. Februar an die Opfer erinnert. In diesem Jahr stehen die Themen »Euthanasie« und Psychiatrie in der Zeit des Nationalsozialismus im Mittelpunkt. Die Katholische Erwachsenenbildung Diözese Speyer, die Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Evangelischen Kirche der Pfalz, die Deutsch-Israelische Gesellschaft und die Stadt Speyer laden zu den Veranstaltungen in die Heiliggeistkirche (Johannesstraße 6) ein.

Zum Auftakt findet am Montag, 28. Januar (18 Uhr), eine öffentliche Gedenkstunde statt. Die Gestaltung übernehmen – gemeinsam mit dem Speyerer Oberbürgermeister Hansjörg Eger – Schülerinnen und Schüler Speyerer Schulen.

»Die Machtergreifung – die Pfalz wird braun«, so ist der Vortrag von Roland Paul (Direktor des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde, Kaiserslautern) am Donnerstag, 31. Januar (19.30 Uhr), überschrieben. Der 30. Januar 1933, der Tag, an dem Adolf Hitler zum Reichskanzler des deutschen Reiches ernannt wurde, stellt einen unrühmlichen Meilenstein in der deutschen Geschichte dar. Wie konnte es so weit kommen, welche Entwicklungen gingen dem voraus, was ereignete sich im Nachgang? Der Referent geht besonders auf die historische Situation und die konkreten Entwicklungen in der Pfalz ein.

»Im Schatten der Geschichte. Die Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Aktion ›T4‹«, lautet der Titel des Vortrages von Dr. med. Maike Rotzoll (Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Ruprecht-Karls-Universität, Heidelberg) am Dienstag, 5. Februar (19.30 Uhr). Am Ort der »zentralen Dienststelle« des nationalsozialistischen Krankenmordes in der Tiergartenstraße 4 in Berlin soll im Jahr 2013 ein Mahnmal entstehen – mehr als 70 Jahre nach Beginn der so genannten »Euthanasie«. Lange war die Forschung auf die Täter der Krankenmorde konzentriert, da die Krankenakten der Opfer als verschollen galten. Als Anfang der 1990er Jahre rund 30.000 Akten von Opfern der zentralen Phase der »Euthanasie« – der »Aktion T4« – auftauchten, bot dies die Möglichkeit, die betroffenen Menschen ins Zentrum der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit zu rücken.

Vom 29. Januar bis 6. Februar werden in der Heiliggeistkirche zudem drei Ausstellungen präsentiert: »NS-Psychiatrie in der Pfalz«, eine Ausstellung des Pfalzklinikums in Klingenmünster, »Krankenmord im Nationalsozialismus – Grafeneck 1940, Euthanasie-Verbrechen in Südwestdeutschland«, eine Ausstellung der Gedenkstätte Grafeneck e.V. und »Lebensunwert – zerstörte Leben«, eine Ausstellung des Bundes der »Euthanasie«-Geschädigten und Zwangssterilisierten.

Der Eintritt zu den Veranstaltungen und zu den Ausstellungen ist frei.

Kontakt:
Katholische Erwachsenenbildung
Große Pfaffengasse 13
67346 Speyer
Telefon: 06232/102-180
kebbistum-speyer.de

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